18.11.2005 Dreikreuze und Treffer

Shaho (Schießregelung) ist mit dem Gesundheitsaspekt berücksichtigt und folgt natürliches Gesetz. Der korrekte Treffer ergibt durch korrekte Schießtechnik. Hier möchte ich über Schießform /Körperhaltung kurz beschreiben, warum es wichtig ist. Idealweise sollten drei waagrechte Linien (Fußspitzen, Becken und Schulter), von vorne gesehen, zur Körpersenkrechten Linien um 90° haben und von oben gesehen alle übereinander eine Linie gestapelt werden. Für diese Körperhaltung braucht man keine besondere Fähigkeit oder Technik, eigentlich völlig natürliche Haltung. Wenn man aber mit dem Bogen und Pfeil zum Ziel steht, kann diese Haltung von der Kraft von Bogen oder Überkonzentration zum Ziel leicht verändert werden. Deswegen wird der Treffer schwieriger.

Zielposition und Schießform
Beim Kinteki (28m) hängt die Zielmitte um 27cm über den Bogen. Diese Position wurde früher festgelegt von der durchschnittlichen Körpergröße, nämlich ca. 170cm = der Pfeil wird um ca. 140cm über den Bogen abgeschossen. Durch Erdeanziehkraft und Luftwiederstand erreicht der Pfeil in 28m Entfernung ca. 5 Prozent nach unten. Aus diesem Grund ist die Zielposition so festgelegt, damit man (zwischen 188-152cm Größe) den Pfeil waagrecht abschießt und damit trifft. In der Praxis ist es natürlich vom verwendeten Material (Bogenstärke, Pfeil und Sehnegewicht) abhängig. Aber das Ziel ist, daß man mit der natürlichen Körperhaltung (Dreikreuze) in der waagrechten Richtung den Pfeil abschießen kann und einen natürlichen Treffer resultieren kann.

Zielbild und Schießform
Normalerweise nähen die Pfeillinie und Körperlinie sich (= Körper bewegt sich leicht nach vorne) im Kai. Von oben gesehen liegt der Pfeil natürlich auf der Ziellinie ohne mit den Augen zu kontrollieren. Diese Position ist natürlichste und idealste Methode. Wichtig ist, daß man mit dem Körper zielt. Es resultiert Sheisha Hicchu (korrekte Schießtechnik ergibt zwangsläufige Treffer)

Der Pfeil zeigt rechts oder links von der Zielmitte, wenn der Körper nach vorne oder nach hinten während des Hikiwakes geht, obwohl die Dreikreuze beim Dozukuri ausführlich sind. Da der Pfeil im Kai an der Zielmitte gezielt werden soll, sollte in diesem Fall entweder Schuler oder Becken oder beides leicht gedreht werden. Es resultiert die leichte Neigung der Pfeillinie. Wenn man so weiter schießt, wird der Treffer immer schwieriger.

Dreikreuze von vorne beeinflusst das Trefferergebnis in der senkrechten Richtung, von oben in der waagrechten Richtung.

Zum Schluss
Die Form (Dreikreuze) ist eine natürliche Körperhaltung, ökonomisch und langfristige Lösung zu treffen. Es wurde gesagt, daß man nicht "Treffer" zielen und dafür üben soll. Es bedeutet nicht, daß man gar nicht treffen soll oder nicht zielen soll, sondern man sollte wissen, daß der Treffer als natürliches Ergebnis durch korrekte Form kommt.