14.03.2006 Die Bewegung des Bogens und der Sehne in der Abschuss

Beim japanischen Bogenschießen liegt der Pfeil an der rechten Kante des Bogens. Wenn keine Torsion in Gegenuhrzeigersinn am Bogen besteht, läuft die Sehne zur Bogenmitte. Die Flugrichtung des Pfeils wird am Bogen blockiert und damit er nach rechts vom Ziel erreicht.

Es gibt folgende Effekten mit der Torsionskraft des Bogens

  • Um den Flugrichtungsweg frei zu halten.
  • Um die Fluggeschwindigkeit und Durchschlagkraft zu steigern.
  • Um die Vibration bzw. den Nachschlag des Bogens und der Sehne in der Zirkellinie während des Yugaeris (Bogendrehung) zu reduzieren.

Bogenkonstruktion und Schießtechnik mit der Bogendrehung.

  • Der Bogen wird Iriki-Form gebaut (die Sehne läuft an der rechten Seite von der Bogenmitte)
  • Die Innenkanten des Bogens sind nach innen Trapezoidförmig leicht geschnitten. Durch die Bogendrehung wird diese Fläche flach zum Ziel.

Die Bewegung des Bogens und der Sehne

  • Die Spannhöhe der Sehne ist zwar von der Bogenlänge abhängig, aber es ist zwischen 15 und 16cm. Diese Position (P1) ist ideale Trennpunkt zwischen dem Pfeil und der Sehne.
  • Die Sehne läuft auf dem rechten Daumen und dreht sich leicht in Gegenuhrzeigersinn. Die Nock zeigt dadurch in die Richtung A1.
  • Die Kraftrichtung A1 wirkt zwischen der Nocke und der Pfeilmitte. Der Pfeil wird leicht nach innen zum Körper gebogen.
  • Da der Bogen leicht in Gegenuhrzeigersinn gedreht ist, wirkt die Kraft (B) an den Bogenspitzen (Motohazu/Urahazu)
  • Die Sehne läuft licht nach außen vom Körper in der kurven Linie zum P1, wo die Nockenrichtung wieder zur Zielrichtung zurückkommt.
  • Die Bogenspitzen laufen licht nach außen vom Körper in der kurven Linie zum P1, wo sie Sehne am oberen Bogenteil (Uwazekiita) schlägt.
  • Nach dem Pfeil von der Sehne am P1 getrennt hat läuft die Sehne in der Richtung C (rechte Kante des Bogens). Der Bogen bekommt eine Schubkraft von der Sehne in dieser Richtung und eine Torsionskraft des Bogens. Der Bogen dreht sich in die Hand in Gegenuhrzeigersinn (= Yugaeri) danach.

Es gibt folgende Ursachen, warum die rechte Kante des Bogens (Yasurido) geschliffen bzw. beschädigt wird.

  • Die Torsionskraft am Bogen ist zu wenig bzw. Bogen ist Deki-Yumi (die Sehne läuft links von der Bogenmitte)
  • Man dreht den Bogen zu stark und diese Drehung lässt sich in der Abschuss nach.
  • Die dynamische Kraft im Nobiai läuft nicht in der Pfeillinie bzw. der Pfeil ist beim Vollauszug gebogen.
  • Die Balance zwischen der Bogenstärke und der Steifigkeit des Pfeils ist nicht optimal.

Der Pfeil wird kurz nach der Abschuss leicht nach innen geborgen und nach dem Trennpunkt zwischen der Sehne und dem Pfeil wird er nach außen geborgen (Archer's Paradox). Der Feder hat leichte Schleifkontakt an den rechten Kante des Bogens, aber es beeinflusst keine Flugrichtung des Pfeils. Aus diesem Grund erreicht der Pfeil, abgesehen davon, daß die Pfeilnocken und Pfeilspize in einer Linie bleibt (= der Pfeil ist nicht im Vollauszug geborgen), wo man gezielt hat. Ich vermute, daß die Rückstellgeschwindigkeit der Sehne und des Bogens von der Auszuglänge, Sehne und Pfeilgewicht abhängig ist, aber beide Teilen kommen nah zu in der gleichen Zeit zurück und treffen sich am Punkt P1. Die Bogenkonstruktion und diese Schießtechnik sind nicht Zufall bestanden.