02.04.2008 Knochen und geistige Technik

Beim Kyudo verwendet man einen Bogen, der beweglich und eine Zielscheibe, die unbeweglich ist. Um Seisha Seichu (korrekte Schießtechnik ergibt wahren Treffer) zu erreichen sollte man den eigenen Körper (wie den beweglichen Bogen) und den Geist (wie die unbewegliche Zielscheibe) stabilisieren. Deshalb ist es wichtig, seinen geistigen Zustand bzw. seine Konzentration durch die Zielscheibe zu beobachten und den Bogen mit den eigenen natürlichen Knochenverbindungen zu stabilisieren.

Am Anfang sollte man erst den eigenen Körper gerade halten (statische drei Kreuze) und die eigene ideale Zuglänge mit den natürlichen Gelenkverbindungen erlernen. Diese Positionen mit den Gelenkverbindungen bzw. Knochenverbindungen ist ideal, um den bewegliche Bogen zu stabilisieren. Wenn man den Bogen mit unnötiger Muskelkraft auszieht, verliert man häufig die Körperhaltung (drei Kreuze) und kann nicht immer die gleiche Auszuglänge erreichen (Abstände an den Gelenke bzw. zwischen den Knochen sind variabel).

Wenn alle Knochen ideal verbunden sind, läuft die Bogenkraft fließend von den Händen über die Handgelenke, Ellbogen, Schultern, Brust, Becken bis zu den Füßen. Mit dem Ergebnis können die stärkeren Körperteile (Füße, Becken, Bauch, Brust) die schwächere Teile (beide Arme und Hände) unterstützen. Wenn die Bogenkraft über die Knochen optimal übertragen wird (Einigung zwischen dem Bogen und dem Körper) und der Geist und die Zielscheibe unbeweglich werden, kann man Sanmi Ittai (Harmonie zwischen dem Bogen, Körper und Geist) realisieren.

Ohne über diese Technik zu wissen kann man sehr hohe Trefferquote durch wiederholte Übung erreichen. Aber häufig ist die Trefferquote bei einer Prüfung oder bei einem Wettkampf nicht so stabil wie im normalen Training. Es ist sehr einfach zu erklären, da man nur das Treffen geübt hat und nicht das richtige Keiko (Studieren, Umsetzen, Optimieren).

Die Muskelbewegung und der Zustand sind von Konzentrationsgröße, Wetter, Ort, Zeit, Trainingshäufigkeit usw. abhängig. Aber die Knochenlänge und Positionen sind unabhängig stabil.

Wenn man so übt, damit man trifft (Ateki), wird die Zielscheibe manchmal groß oder klein. Wenn man nur darauf konzentriert, was man tut, bleibt die Scheibengroße optisch gleich. Aus diesem Grund wird gesagt, dass die Zielscheibe wie einen Spiegel des Schützen ist.

Der Treffer ist so attraktiv und deswegen verliert man unbewusst die Körperform und die Schießtechnik, anstatt die Körperform und die Schießtechnik zu optimieren, damit sich zwangsläufig ein Treffer ergibt. Für Kan-Chu-Kyu (Durchschlagkraft- Treffer - Ausdauer) ist es notwendig, bei jedem Schuss die Knochen- und geistige Technik zu verbessern.